Energiewende Oberland: Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen im Oberland

Der Markt Holzkirchen und 11 weitere Kommunen im Oberland sowie der Landkreis Miesbach unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung zur Gründung eines Energieeffizienz-Netzwerks im Oberland. Über drei Jahre werden die Gemeinden sich gemeinsam intensiv dem Thema Energiewende widmen und Erfahrungen austauschen. Das gesamte Netzwerk hat sich das Ziel gesetzt, pro Jahr 1.727 Tonnen CO2 einzusparen.

Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für Nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der
Technischen Hochschule Rosenheim und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland. Im Rahmen der Netzwerktreffen werden klassische Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften, Einführung von Energiemanagement-Systemen und beispielsweise Unterstützung bei Nahwärme-Netzen erarbeitet, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität und die Kombination von Strom, Wärme und Mobilität forciert. Parallel zu den Netzwerktreffen erhalten die Kommunen individuelle fachliche Beratung bei der Umsetzung der Projekte.

Die Netzwerktreffen finden abwechselnd in den teilnehmenden Kommunen statt.

Beim ersten Treffen in Bernried am Starnberger See im Oktober 2021 stand das Thema Fördermittel im Vordergrund. „Der Bund und Bayern fördern zahlreiche Energiewende- und Klimaschutz-Projekte in Kommunen. Diese Fördermittel stellen oft für viele Gemeinden eine Grundvoraussetzung für die Umsetzung dar“, erklärt Prof. Dominikus Bücker (INEV).

Zu Beginn des Netzwerks stand eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Daten zu Energieverbräuchen und Potenzialen vor Ort auf dem Plan. „In vielen Gemeinden können wir hier auf dem Energienutzungsplan oder ähnlichen Konzepten aufsetzen. In solchen Fällen werden wir natürlich so schnell wie möglich in die Umsetzung vor Ort einsteigen“, versichert Stefan Drexlmeier von der Energiewende Oberland.
Bürgermeister Anton Ortlieb (Gemeinde Benediktbeuern) freute sich sichtlich, dass das zweite Netzwerktreffen trotz der Umstände in digitalem Rahmen stattfinden konnte. Er lud gleich seine Bürgermeisterkollegin und -kollegen sowie Netzwerkbeauftragte der teilnehmenden Gemeinden ein, eines der nächsten Netzwerktreffen in Präsenz in Benediktbeuern ausrichten zu können.

Das zweite Treffen wurde am 26. Januar 2022 als Online-Veranstaltung durchgeführt. Bei diesem Treffen stand die Einführung eines Kommunalen Energiemanagements im Vordergrund. „Im Energiemanagementsystem werden die Energieverbräuche der kommunalen Liegenschaften zusammengeführt. So werden Verbesserungspotenziale sichtbar und die Erfolge von Effizienzmaßnahmen nachvollziehbar“, erklärt Prof. Dominikus Bücker vom Institut für nachhaltige Energieversorgung an der Hochschule Rosenheim. Damit die Informationen innerhalb des Netzwerks immer zu Verfügung stehen, geht jetzt das Netzwerkportal online. Hier haben die Kommunen Zugriff, wie weit Ihre Ziele, die sie sich gesetzt haben, schon erreicht wurden.

Als nächster Schritt werden die Energietechnischen Berater die Vor-Ort-Begehungen in den Kommunen und dem Landkreis durchführen, um im Anschluss Befundberichte und Maßnahmenlisten für die jeweiligen Bereiche zu erstellen. „Der erste Schritt bei der Energiewende ist immer herauszufinden, wie viel Energie bereits verbraucht wird. Ein Energiemanagementsystem ist dafür die Grundlage und spart langfristig eine Menge Geld und CO2“, so Andreas Scharli vom Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland. Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der Technischen Hochschule Rosenheim und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland.
Bürgermeister Alfons Besel (Gemeinde Gmund am Tegernsee) freute sich sichtlich, dass seine Gemeinde das dritte Netzwerktreffen ausrichten durfte. Dieses wurde am 26. April 2022 in Gmund am Tegernsee durchgeführt und die Kommunen legten ihre individuellen Ziele für die Netzwerkarbeit fest.

Bei Treffen stand das Thema „Wärmeversorgung von kommunalen Liegenschaften“ im Vordergrund. „Nahwärmenetze sind eine sehr gute Möglichkeit mehrere kommunale Liegenschaften mit einer gemeinsamen Energiequelle zu versorgen“, erklärt Andreas Scharli vom Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland (EWO). Zum Abschluss der Veranstaltung lud Alfons Besel alle ein die Heizzentrale des Nahwärmenetzes am Bauhof zu besichtigen.

Im nächsten Schritt legen die Kommunen ihre individuellen Ziele für die Netzwerkarbeit fest.
Der Erste Bürgermeister Martin Pape (Gemeinde Polling) freute sich sichtlich, das vierte Netzwerktreffen im Dorfgemeinschaftshaus Oderding ausrichten zu dürfen. Das Dorfgemeinschaftshaus wird neben anderen gemeindlichen Liegenschaften im Netzwerk auf energetische Verbesserungen untersucht.

Bei dem vierten Netzwerktreffen der Oberland-Kommunen in Oderding standen die Zielsetzung des Netzwerks und das Fachthema Photovoltaik-Freiflächen im Vordergrund. Über den aktuellen Stand der baurechtlichen Belange von Freiflächenanlagen informierte Kreisbaumeister Horst Nadler (Landratsamt Weilheim-Schongau).

Im nächsten Schritt beginnt die Umsetzung der festgelegten Maßnahmen und mit der fachlichen Beratung der Hauptteil der Netzwerkarbeit. „Ziele haben sich schon viele Kommunen gesetzt. Wichtig ist jetzt die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen und der Einsatz regenerativer Energien. Dazu gehört auch ein regelmäßiges Überprüfen der erreichten Einsparungen. So helfen wir den Kommunen, am Ball zu bleiben und die Netzwerkarbeit erfolgreich zu gestalten“, so Energiemanager Andreas Scharli vom Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland.

Zum Abschluss fand eine Exkursion zur Freiflächenanlage der Energiegenossenschaft in Peißenberg statt. Zahlreiche zusätzliche PV-Parks sind aktuell im Oberland geplant. Um eine Flächenkonkurrenz zur Milchwirtschaft zu vermeiden, sollen die nächsten Anlagen der Genossenschaft für die Beweidung von Rindern ausgelegt werden. Unstrittig ist der weitere Bedarf an PV-Freiflächen, da der Zubau von Dachanlagen in den vergangenen zehn Jahren deutlich zu langsam voranschritt.
Beim fünften Netzwerktreffen zur Energieeffizienz stand die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude im Mittelpunkt. Professor Ralf Kilian vom Fraunhofer Institut für Bauphysik in Holzkirchen freute sich sichtlich, das Treffen ganz praxisnah in der Alten Schäfflerei im Kloster Benediktbeuern ausrichten zu dürfen.

Bei der Zusammenkunft am 26. Oktober 2022 stand der Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen im Mittelpunkt. Viele kommunale Liegenschaften im Oberland stehen unter Denkmalschutz und müssen in den kommenden Jahren saniert werden. Bei der Führung durch die Alte Schäfflerei erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblicke, wie Sanierung mit Erhalt der Denkmalsubstanz möglich ist.

Im Energieeffizienznetzwerk widmen sich während drei Jahren zwölf Gemeinden sowie ein Landkreis gemeinsam intensiv der Energiewende und tauschen Erfahrungen aus. Im zweiten Jahr der Zusammenarbeit geht es um die Verwirklichung der gesetzten Ziele. „Wir befinden uns nun am wichtigsten Punkt der Netzwerkarbeit, an dem entschieden wird, wie viele Maßnahmen in die Umsetzung gebracht werden“, so Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV).

Um die Fortschritte fortlaufend überprüfen zu können, hat INEV eigens für die Netzwerkarbeit ein Dashboard entwickelt, auf das die Teilnehmer online zugreifen können. Hier können der Stand der Maßnahmenumsetzung, das Potenzial der noch ausstehenden Maßnahmen sowie der Grad der Zielerreichung stets aktuell eingesehen werden. Begleitet wird das Netzwerk fachlich vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) an der Technischen Hochschule Rosenheim und dem Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland.

Im Rahmen der Netzwerktreffen werden klassische Themen wie Energieeffizienz in kommunalen Liegenschaften oder die Einführung von Energiemanagement-Systemen erarbeitet, aber auch Zukunftsthemen wie Elektromobilität und die Kombination von Strom, Wärme und Mobilität vorangebracht. Parallel zu den Netzwerktreffen erhalten die Kommunen individuelle fachliche Beratung bei der Umsetzung ihrer Projekte.
Zum sechsten Netzwerktreffen im Energieeffizienznetzwerk für Kommunen im Oberland begrüßte die gastgebende Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Gemeinde Tutzing) am 15. Februar 2023 alle Bürgermeisterkollegen im Midgardstadl am Ufer des Starnberger Sees.
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Im Mittelpunkt des Treffens standen die Themen Kommunale Wärmeplanung und die Organisation von Wärmenetzen. So haben viele Kommunen noch alte Öl- oder Gasheizungen in ihren Liegenschaften installiert und suchen nun nach Lösungen, wie sie diese mit Erneuerbaren Energien versorgen können. Hier stellte Andreas Scharli vom Kompetenzzentrum Energie der Energiewende Oberland Optionen vor, wie Kommunen sich an Nahwärmenetzen beteiligen können und welche Energieformen genutzt werden können. Klaus Deibel von der Waldbesitzervereinigung Weilheim ging in einem eigenen Vortrag auf das Energieholzpotential im Oberland ein und stellte fest: „Holz zur Versorgung von Energiezentralen kann ein wichtiger Bestandteil der Wärmewende sein, wenn es aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt und nicht zu weit zur Heizzentrale transportiert werden muss.“

In der Halbzeit des Netzwerks angekommen, konnten beim sechsten Netzwerktreffen erste umgesetzte Maßnahmen vorgestellt werden, wie zum Beispiel der Austausch von zwei Ölheizungen durch neue Pelletheizungen in Benediktbeuern. „Ein erster Anfang bei den Maßnahmen ist gemacht und nun müssen weitere Maßnahmen in die Umsetzung gebracht werden“, so Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV).

Zum Abschluss des Netzwerktreffens konnten die Teilnehmenden auf dem Gut Gossenhofen besichtigen, wie eine Hackschnitzeltrocknungsanlage funktioniert. Durch die spezielle Trocknung wird die Feuchtigkeit der Hackschnitzel reduziert, die Verbrennung der Hackschnitzel optimiert und damit Geld und Treibhausgase eingespart.
Beim siebten Netzwerktreffen am 25. April in Holzkirchen ging es vor allem um das Thema Vergaberecht und Ausschreibung bei erneuerbaren Energien. Welche Möglichkeiten haben Kommunen, sich an der Energie- und Wärmewende zu beteiligen? Und können regionale Kriterien bei der Ausschreibung mit einbezogen werden?
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David Engel von der Kanzlei Becker Büttner Held stellte den Ablauf eines Vergabeverfahrens vor sowie die Punkte, an denen Kommunen Gestaltungsoptionen zur Verfügung stehen: "Mit der Rekommunalisierung der Energie- und Wärmeversorgung kann die Wertschöpfung innerhalb der Region gehalten werden. Sie ist ein wichtiger Bestandteil, um die Energie- und Wärmewende schaffen zu können", so David Engel.

Knapp zwei Monate vor Ende des zweiten Netzwerkjahres, konnte bereits ein erster Teilerfolg vermeldet werden: "Schon ein Viertel des gesetzten Netzwerkziels zur Einsparung der Endenergie konnte erreicht werden", so Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV). Er ermutigte die NetzwerkteilnehmerInnen die Arbeit an beschlossenen und geplanten Maßnahmen weiter gemeinsam zu intensivieren, um die Einsparung von 2,4 Gigawattstunden Endenergie pro Jahr im Netzwerk zu erreichen.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens ermöglichte der gastgebende Bürgermeister Christoph Schmid (Markt Holzkirchen) einen praktischen Einblick in das Thema Energieeffizienz und künftige Energieunabhängigkeit: Bei der Besichtigung der Holzkirchener Kläranlage erklärte Betriebsleiter Markus Spallek, wie die Energie- und Stoffströme der Anlage effizient genutzt werden und wie das Modell für die Zukunft aussieht.
  • Wie gelingt der Umstieg auf Elektromobilität in Kommunen?
  • Welche Fördermöglichkeiten gibt es dabei?
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Beim achten Netzwerktreffen am 19. Juli 2023 in Otterfing ging es vor allem um das Thema Elektromobilität in der Verwaltung und im Bauhof. Ein Blick auf die Entwicklung der CO2-Emissionen zeigt, dass der Verkehrsbereich den größten Aufholbedarf ausweist, um die Klimaschutz-Ziele der Bundesregierung noch erreichen zu können. Die eingeladenen Referentinnen und Referenten aus Berlin und Nürnberg waren sich einig: Nur die Elektrifizierung des Verkehrs kann mittelfristig zu einer Reduzierung der Emissionen führen.

Doch das ist in der Realität und Zeiten knapper Haushaltskassen oft nicht so leicht für Kommunen umsetzbar. Daher widmete sich das Treffen in den Vorträgen nicht nur grundsätzlichen Entwicklungen und Notwendigkeiten, sondern zeigte konkrete Maßnahmen auf, in welchen Bereichen der Einsatz von E-Fahrzeugen in der Verwaltung und im Bauhof sinnvoll und mit Hilfe von Fördermitteln wirtschaftlich darstellbar ist.

Kommunen können vor Ort eine Schlüsselrolle für die Einführung und Verbreitung der Elektromobilität darstellen. So ist neben der Umstellung der eigenen kommunalen Flotte auch wichtig, dass Kommunen Plätze für Ladeinfrastruktur und regionale E-Carsharing-Angebote schaffen. Insbesondere E-Carsharing-Angebote können eine Möglichkeit bieten, Elektromobilität vor Ort zu erfahren und auszuprobieren. Florian Appel (EWerke Tegernsee) und Klaus Hochwind (17er Oberlandenergie) waren sich einig: „Die Nachfrage nach ECarsharing bei Kommunen im Oberland ist aktuell sehr hoch und wird voraussichtlich weiter steigen“. E-Werk Tegernsee und 17er Oberlandenergie bieten Kommunen die Möglichkeit, E-Carsharing im ländlichen Raum aufzubauen. „Alles, was wir brauchen, ist ein Stellplatz und einen Anschluss für die Wall-Box“, so die beiden Fachmänner.

Seit dem letzten Netzwerktreffen sind in vielen Kommunen weitere Projekte, wie die Implementierung eines Energiemanagementsystems, angestoßen worden. "Somit konnte schon ein Drittel des gesetzten Netzwerkziels zur Einsparung der Endenergie konnte erreicht werden", so Sebastian Gröbmayr vom Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV). Zum Start in das dritte Netzwerkjahr ermutigte er die
Netzwerkteilnehmerinnen und -teilnehmer die beschlossenen und geplanten Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen, um das Netzwerkziel von 1.727 eingesparten Tonnen CO2 pro Jahr zu erreichen.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens konnten auf dem Gelände des ArcheHofs Schlickenrieder elektrischbetriebene Bauhoffahrzeuge sowie E-Carsharing-Fahrzeuge getestet werden.
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Bürgermeister Hubert Oberhauser begrüßte die Kolleginnen und Kollegen sowie die Netzwerkbeauftragten der Kommunen am 26. Oktober 2023 im Rathaus Egling zum 9. Netzwerktreffen des Energieeffizienznetzwerks für Kommunen im Oberland.

Wärme ist der große Hebel für die Energiewende im Oberland. Durch das neue Gesetz zur Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung kommen auch auf Städte und Gemeinden im Oberland neue Verpflichtungen zu. Das Treffen widmete sich daher der Ausgestaltung der Wärmeplanung und präsentierte mit dem Thema „kalte Nahwärme“ eine Lösung für Neubaugebiete.

Mit dem 1. Januar 2024 setzt die Bundesregierung das von der EU beschlossene Wärmeplanungsgesetz in ein Bundesgesetz um und verpflichtet damit die Bundesländer, dieses in Landesrecht umzusetzen.

Gunnar Maß von der Arbeitsgemeinschaft Fernwärme (AGFW) erläuterte im Vortrag, welche Schritte auf die Kommunen zukommen. Er wies darauf hin, dass Kommunen bereits bestehende Wärmekonzepte mit einbeziehen können. Stefan Drexlmeier vom Kompetenzzentrum Energie der Energiewende Oberland betonte: „Einige der teilnehmenden Kommunen haben mit uns schon einen Energienutzungsplan erstellt, wovon viele Daten für die Kommunale Wärmeplanung mit aufgenommen werden können.“

"Solange es noch kein verpflichtendes Landesgesetz zur kommunalen Wärmeplanung gibt, wird diese durch Förderprogramme zu 90 % gefördert. Diese Mittel sollten genutzt werden", so appellierte Gunnar Maaß von der AGFW (Arbeitsgemeinschaft Fernwärme) an die Vertreter der Kommunen, so schnell wie möglich mit der kommunalen Wärmeplanung zu beginnen. Das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) und das Kompetenzzentrum der Energiewende Oberland können die Kommunen hierbei unterstützen. „Das INEV hat deutschlandweit bereits über 100 Kommunen bei der Beantragung von Fördermitteln für die kommunale Wärmeplanung unterstützt und führt derzeit für mehrere Kommunen die Wärmeplanung durch. Gemeinsam mit den Kommunen setzen wir so ein starkes Signal für eine nachhaltige Energiewende,“ so Prof. Dr. Dominikus Bücker vom Institut für nachhaltige Energieversorgung.

Wärmenetze sind eine Möglichkeit in Zukunft eine klimaneutrale Versorgung zu gewährleisten. Um diese Wärme bereitzustellen, werden nachhaltige Brennstoffe eingesetzt. Eine energieeffiziente Alternative bietet der Aufbau eines kalten Nahwärmenetzes, beispielsweise in Neubaugebieten. Andreas Wimmer von alpha innotec und Rainer Kappelar vom Ingenieurbüro K12 gaben einen Einblick, für welche Bereiche sich kalte Nahwärme als Versorgungslösung anbietet. Im Vergleich zu konventionellen Wärmenetzen funktionieren kalte Netze auf einem niedrigeren Temperaturniveau. Das bedeutet, dass statt 70 °C warmes Wasser nur bspw. 26 °C warmes Wasser durch die Leitungen an die Gebäude verteilt wird. In den Gebäuden wird die Temperatur mit Wärmepumpen auf Heizniveau angehoben.

Gemeinsam sind zwölf Gemeinden und Städte sowie der Landkreis Miesbach angetreten, um 1.727 Tonnen CO2 und 2.403 MWh im Rahmen des Energieeffizienznetzwerks einzusparen. Die Bandbreite der Maßnahmen geht über Wärmeversorgungskonzepte auf Basis erneuerbarer Energien, energieeffiziente Straßenbeleuchtung, Energiemanagement für kommunale Liegenschaften, Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Dächern bis hin zu Freiflächenanlagen und vielem mehr.

Eine besonders innovative PV-Freiflächenanlage besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss an das Treffen am Ortseingang von Egling. Die von der Firma Vispiron konzipierte und im Bau befindliche Anlage, mit einer Leistung 6,1 MW, bietet den Bürgerinnen und Bürgern von Egling die Möglichkeit sich finanziell zu beteiligen. Das Besondere an der Anlage ist, dass vor Ort auch ein Speicher installiert wird, der in den Mittagsstunden Strom aufnimmt, um ihn in den Abend- und Morgenstunden wieder abzugeben. Dadurch wird das regionale Stromnetz entlastet.
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Herr
Martin Eichner
Gebäudemanagement, Gebäudeunterhalt