LEADER-Projekt Baukulturregion Alpenvorland

                                                       Titelbild_Holzkirchen_Baukultur

Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen zum LEADER-Projekt Baukulturregion Alpenvorland.
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Die erste Vorzeigeregion für „gutes Bauen“ in ganz Deutschland: Das will die Baukulturregion Alpenvorland werden.

Baukulturregion Alpenvorland ist ein zweijähriges LEADER-Projekt zur Verankerung von Baukultur in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Rosenheim. Die Gemeinden Bad Aibling, Bad Feilnbach, Dietramszell, Gmund, Holzkirchen, Kiefersfelden, Neubeuern und Samerberg haben sich für dieses Projekt  beworben und wurden ausgewählt.
Ziel ist eine baukulturelle Strategie für die Region Alpenvorland. Die jeweilige Baukultur am Ort soll sich in den Köpfen von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft etablieren. Sowohl Neubau als auch Bestand von Gebäude und öffentlichem Raum sollen sensibel und mit einem stimmigen Gesamtbild weiterentwickelt werden.
 
Die Arbeit vor Ort findet auf zwei Ebenen statt. Zum einen werden mit dem Marktgemeinderat Workshops und interne Exkursionen zur Sensibilisierung für Baukultur und für das Erkennen und Vertiefen der eigenen Schwerpunkte angeboten. Zum anderen dienen öffentliche Formate dazu, die Bevölkerung einzubeziehen und darüber hinaus die Orte miteinander zu vernetzen.
 
Das Projekt lief bis Ende 2022.

Ansprechpartner für Holzkirchen:

Ortsbetreuerin: Elisabeth Leitner, LandLuft, leitner(at)baukulturregion.de
Projektbetreuerin: Isabella Britze, bauleitplanung(at)holzkirchen.de
 
Weitere Informationen zum Projekt finden sie unter: http://www.baukulturregion.de/
Baukultur ist wesentlich, um eine Umwelt zu schaffen, die als lebenswert empfunden wird. Ihre Herstellung, Aneignung und Nutzung ist ein gesellschaftlicher Prozess, der auf einer breiten Verständigung über qualitative Werte und Ziele beruht. Ein Verständnis für qualitätsvolles Planen und Bauen sollte zu unserem Alltagswissen gehören. Jeder (bauliche) Eingriff in unsere Umwelt ist Teil der Baukultur.
 

Sie wollen mehr über Baukultur wissen? Auf den folgenden Webseiten finden Sie weiterführende Informationen:

Qualitätsvolles EntwickelnBewusstseinsbildungöffentlicher Raum

Qualitätsvolles Entwickeln der Zukunft

  • Neue Anforderungen an die gesamte Infrastruktur (Verkehr, soziale Einrichtungen, Nahversorgung, Ärzte, …)
  • Wünsche von Investoren, Bauherren, Planern
  • Ziel: Ein gemeinsames Verständnis für qualitätsvolles Bauen entwickeln. Gemeinsam die Prozesse steuern, Altes bewahren und Neues zulassen

Bewusstseinsbildung

  • Gemeinsamkeiten und Besonderheiten von Holzkirchen herausarbeiten, bewahren und fördern
  • Baukultur als Thema der Gesellschaft etablieren

Öffentlicher Raum

  • „Mehr als der Raum dazwischen“
  • Der öffentliche Freiraum soll als Raum für soziale Interaktion gemeinsam als qualitätsvoller Lebensraum gestaltet werden
In den acht Gemeinden fand in den zwei Jahren des LEADER-Projekts eine Vielzahl an Veranstaltungen statt. Im Markt Holzkirchen gehörten dazu eine Fahrradtour durch den Ort, eine Fotoaufgabe für die Marktgemeinderäte zu den Aufgaben „Mein liebster Platz im Stadtraum“ und „Gelungene bauliche Entwicklung der letzten 20 Jahre“, sowie drei öffentliche Vorträge:
Im Mai 2021 hielt Herr Florian Nagler einen Vortrag zum Thema „einfach wohnen“.
Im September folgte der Vortrag von Klaus Zeitler zum Thema „Alles machbar, Herr Nachbar“. Im Rahmen des Klimafrühlings behandelte Harald Frey am 13.05.2022 „Mobilitätswende mit Baukultur“.

Als Ergebnis der lokalen Auseinandersetzungen mit dem Thema Baukultur in allen Partnergemeinden hat die ARGE Baukultur konkret eine Charta der Baukultur entwickelt. Diese wurde von allen Projektgemeinden beschlossen, bei uns in Holzkirchen in der Marktgemeinderatsitzung am 17.05.2022.



Innenentwicklung vor Außenentwicklung -
Warum brauchen wir das?


In der am 17.05.2022 vom Gemeinderat verabschiedeten Charta der Baukultur ist eine der Bekenntnisse:

Ressourcen schonen
Bei der Entwicklung unserer Gemeinde legen wir Wert darauf, die Umwelt, den Boden und alle begrenzt vorhandenen Ressourcen zu schonen. Dabei sind uns eine Konzentration auf die Innenentwicklung und ein kreativer, den Bestandserhalt prüfender Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz wichtig.

Der Markt Holzkirchen ist dank der schönen ländlichen Lage bei gleichzeitig perfekter Erschließung im Ballungsraum München einem hohen Siedlungsdruck ausgesetzt. Um ausreichend Wohnraum bereitstellen zu können, müssen in den nächsten Jahren neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Darunter soll aber weder die Landwirtschaft noch der Erholungswert der Landschaft leiden. Eine Strategie, um dies zu erreichen, ist die Innenentwicklung.

Innenentwicklung – was bedeutet das eigentlich?

Innenentwicklung ist ein Begriff aus dem Städtebau und steht für die Strategie den zukünftigen Flächenbedarf durch die Nutzung von innerörtlichen, bereits erschlossenen Flächen zu decken. Das heißt also keineswegs Stillstand, sondern Schaffung von neuem Wohnraum ohne die Landschaft um Holzkirchen weiter zu verbauen. Dafür können leerstehende Gebäude wieder nutzbar gemacht werden, größere freie Flächen im Ort bebaut werden oder die Nutzfläche in bestehenden Gebäuden erhöht werden, beispielsweise durch Aufstockung. Auch untergenutzte Gebäude bieten viel Potenzial: Das kann beispielsweise eine Einliegerwohnung im großen Einfamilienhaus nach dem Auszug der Kinder sein oder der Tausch von Wohnungen bei sich verändernden Lebensumständen. Diese Möglichkeiten helfen auch dabei den Trend zu steigernder Wohnfläche je Einwohner zu hinterfragen. Zwischen 1991 und 2021 hat sich diese von 34,9 qm um 12,8 qm auf 47,7 qm erhöht – also um 37% (Angaben Statista 2022, bundesweit).
Die Bundesstiftung Baukultur gibt unter anderem in ihrer Publikation „Besser Bauen in der Mitte – Ein Handbuch zur Innenentwicklung“ Anregungen und Tipps zur Umsetzung (abrufbar auf der Homepage der Bundesstiftung oder einsehbar bei der Gemeinde).
 
Auch im Ortsentwicklungskonzept der Marktgemeinde ist die „vorrangige Entwicklung im Ortsinneren“ ein gesetztes Ziel. Hier wird als weiterer Vorteil die Entwicklung eines „Orts mit kurzen Wegen“ aufgeführt. Durch die bauliche Nähe für alltägliche Nutzungen werden weniger Verkehrsbewegungen notwendig. So wird der Flächenbedarf in der freien Landschaft nicht nur für Gebäude, sondern genauso für neue Straßen und Verkehrsflächen reduziert.
 
Um den gesetzten Zielen gerecht zu werden, wird der Markt Holzkirchen ein kommunales Flächenmanagement erstellen. Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München erfasst das innerörtliche Nachverdichtungspotenzial und zeigt ungenutztes Baurecht auf. Auf dieser Grundlage können dann zukünftige städtebauliche Entscheidungen getroffen werden.

Wohnen auf mehr Raum_InnenentwicklungQualitätsvolles Entwickeln
  • Eine der Abbildungen aus dem LEADER-Projekt „Baukulturregion Alpenvorland“:   Hier ist symbolisch schon das Konzept der Nachverdichtung und Innenentwicklung zu erkennen.

Baukulturbeauftrage, Marktgemeinde Holzkirchen
In der dritten Baukulturwerkstatt am 16.05.2022 wurden für die Gemeinden Baukultur-Beauftragte ernannt. Diese sollen als Ansprechpartner für Verwaltung, Politik sowie Bürgerinnen und Bürger dienen und die Baukultur weiter gegenwärtig halten als auch die Gemeinden vernetzen. Unsere Holzkirchner Beauftragte ist Isabella Britze.
 
Der Input von möglichst vielen Menschen ist für ein Projekt, das die gesamte Gesellschaft betrifft enorm wichtig. Sie möchten auf einen bestimmten Aspekt hinweisen oder einen allgemeinen Beitrag zur Baukultur in Holzkirchen abgeben – schreiben Sie eine E-Mail oder auch einen Brief an das Rathaus, z.H. Isabella Britze (bauleitplanung(at)holzkirchen.de)

Markt Holzkirchen - Rathaus

Marktplatz 2
83607 Holzkirchen