Gemeinschaftsorientiertes Bauen in der Maitz

Neues Konzeptverfahren für zwei Baugrundstücke in der Maitz

Die bebaubare Fläche befindet sich am nordwestlichen Ortseingang von Holzkirchen (an der B13 in Richtung Otterfing/ Sauerlach). Vom Baugebiet sind es ca. 1,2 km zum Holzkirchner Bahnhof und nicht einmal 2 km zum Marktplatz Holzkirchen.

Maitz Drohnenbild

Auf der freien Fläche im unteren Teil des Bildes soll das beste Konzept des Projekts "Gemeinschaftsorientiertes Bauen in der Maitz" umgesetzt werden. (Copyright: Markt Holzkirchen)
Baugenossenschaft in der Maitz hat noch freie Wohnungen
 
In Holzkirchen stehen zwei gemeindliche Grundstücke im Neubaugebiet Maitz für eine Bebauung zur Verfügung. Die Grundstücke wurden im Rahmen eines Konzeptverfahrens vergeben, d.h. Interessierte konnten sich als Baugenossenschaft mit einem Konzept bewerben. Das beste Konzept ging aus der Bewerbergruppe „geMaitzam Wohnen“ hervor, welche sich für die weitere Bearbeitung mit der Dachgenossenschaft VielLeben eG zusammenschloss. In den letzten Monaten wurden der Entwurf ausgearbeitet und erste Gespräche mit Finanzierungs- und Ausführungspartnern geführt.
Entwurf_Maitz
 
Am 13. September 2023 hatte die Baugenossenschaft VielLeben eG zu ihrer ersten Informationsveranstaltung zu dem Bauprojekt ins Holzkirchner Rathaus eingeladen. Ziel war es, weitere Mitglieder für das Projekt zu gewinnen – zum Zeitpunkt der Veranstaltung waren noch 10 von 17 Wohnungen zu vergeben. Neben Vertretern der Genossenschaft, Bürgermeister Christoph Schmid sowie Mitgliedern der „geMaitzam Wohnen“-Gruppe waren etwa 65 interessierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort, um sich ein Bild von dem Wohnprojekt zu machen.

Über eine Bewerbung per Steckbrief mit Foto wählt die Projektgruppe geeignete Mitglieder aus. Das erste Online-Vorstellungsgespräch findet am 21.09.2023 statt. Um sich zu bewerben und weitere Informationen anzufragen wenden Sie sich bitte an die Vielleben e.G.: hallo(at)bzw-dorf.org oder telefonisch über 089 461334510.
 
„Ich freue mich sehr, dass dieses spannende Projekt mit Unterstützung der VielLeben eG nun realisiert werden kann. Bezahlbarer Wohnraum für die ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger ist ein Dauerthema in unserer Region. Viele sind in Vereinen oder ehrenamtlich tätig und tragen maßgeblich zu unserem Gemeinschaftsleben bei, deshalb ist es auf jeden Fall in unserem Interesse, sie im Ort zu halten“, sagte Bürgermeister Christoph Schmid.
 
Der vorgestellte Entwurf wurde in Abstimmung mit der Verwaltung ausgearbeitet, damit ist die Entwurfsphase weitgehend abgeschlossen. Nach einer abschließenden Gremiumsentscheidung folgt die Eingabe des Bauantrags sowie der Vertragsabschluss des Erbpachtvertrages.
Im Sommer 2022 teilte die Gruppe „geMaitzam Wohnen“ mit, dass sie das Projekt aufgrund der aktuellen Lage nicht mehr alleine weiterführen können. Als Hauptgrund wurde die sich stark dynamisch und nicht absehbar verschlechternde Situation in Bezug auf Baukosten, Finanzierung und Förderkonditionen genannt.
 
Es besteht die Möglichkeit das zugeschlagene Bewerbungskonzept unter dem Dach einer bereits bestehenden Genossenschaft umzusetzen. Von Seiten der Gruppe „geMaitzam Wohnen“ besteht eine große Bereitschaft zur Kooperation mit einer Dachgenossenschaft.
 
Am 06.12.2022 beschloss der Marktgemeinderat im aktuellen Verfahren zu bleiben und das zugeschlagene Bewerbungskonzept der Gruppe „geMaitzam Wohnen“ gemeinsam mit einer Dachgenossenschaft weiterzuentwickeln. Dies wird allen Parteien viel Energie, Zeit und Kosten sparen.
Vor dem tatsächlichen Vertragsschluss gibt es eine Reservierungsphase, welche nun startet. Diese beträgt voraussichtlich etwa zwölf bis 18 Monate bis zur Baueingabe und Unterzeichnung des Pachtvertrages. Die Projektgruppe „geMaitzam wohnen“ muss in dieser Zeit die Konzeptbausteine in einem gemeinsamen Prozess mit der Marktgemeinde weiterentwickeln. Der Entwicklungsstand wird in drei Terminen mit der Gemeindeverwaltung sowie einem Termin mit dem Vergabegremium transparent dargestellt. Dabei wird überprüft, ob die vergaberelevanten Kriterien umgesetzt werden.
  • Die eingegangenen Bewerbungen wurden durch das begleitende Büro stattbau München GmbH und die Marktgemeinde geprüft.
  • Am 15.07.2021 wurden ausstehende Fragen in einem Bewerbungsgespräch in Anwesenheit des Vergabegremiums geklärt.
  • Bei der Auswahl setzte die Kommune auf qualitative Kriterien und bewertete das Gesamtkonzept des Bewerbers.
  • Ein Vergabegremium wählte anhand der beiden Kriterien Beitrag zum Gemeinwohl und Realisierbarkeit das beste Konzept aus.
  • Die Projektgruppe „geMaitzam wohnen“ überzeugte das Gremium mit ihrem Konzept.

Konzeptvergabe_Maitz_Credit_Projektgruppe_geMaitzamwohnen
Bild: Die Projektgruppe „geMaitzam wohnen“

Unsere Gruppe „geMaitzam wohnen“ setzt sich zusammen aus Holzkirchnerinnen und Holzkirchnern, die hier verwurzelt sind und über das Konzeptverfahren der Gemeinde bezahlbaren Wohnraum schaffen wollen.
Wir setzen auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit durch genossenschaftliche Strukturen, flexible individuelle Wohneinheiten, geteilte räumliche Ressourcen und die Freude am Miteinander. Wir befinden uns in unterschiedlichen Lebensphasen, von Ausbildung und Studium über Familiengründung bis ins Rentneralter und gehen verschiedensten Berufen nach.
 
Wir identifizieren uns mit der gelebten Gemeinschaft im Ort. Zudem verbinden uns vielfältige Erfahrungen im Ehrenamt in verschiedensten Holzkirchner Vereinen, Verbänden und Gruppierungen. Dieses soziale Engagement hat uns gelehrt wie ein gelingendes Miteinander in unterschiedlichen Kontexten entstehen und bestehen kann. Unsere Erfahrungen sowohl mit verbandlichen Strukturen als auch im konstruktiven und demokratischen Arbeiten sehen wir als eine ausgezeichnete Basis, um genossenschaftliches Bauen und „geMaitzam wohnen” langfristig zufriedenstellend, fair und partizipativ gestalten zu können.
 
Seit über einem Jahr beschäftigen wir uns mit dem Ausschreibungsverfahren der Gemeinde für die Maitz und konnten in diesem Zeitraum unsere Vorstellungen und Visionen von flexiblem, gemeinschaftlichen und resourcenschonendem Wohnen schärfen und entwickeln. Aus einer kleiner Runde ist ein gefestigtes Team geworden, aus einer losen Idee eine konkrete Planung unserer Zukunft in der Maitz.
 
Unser Fokus liegt hier auf einer optimalen Nutzung von Flächen und Ressourcen. In Zeiten von Klimawandel, zunehmender Rohstoffknappheit und Flächenversiegelung benötigt aus unserer Sicht nicht jeder Haushalt für sich alleine sämtliche Räumlichkeiten, einen Garten und Gegenstände. So setzen wir bei den individuellen Wohneinheiten auf Privatsphäre in den eigenen vier Wänden, während der Garten und flexibel nutzbare Aktivitätsräume zur gemeinsamen Verwendung einladen.
 
Die hohe Resonanz und große Anzahl an Interessierten zeigt uns, dass diese Form des Wohnens immer aktueller wird. Die Umsetzung unseres Projektes ist sicherlich eine Herausforderung – das ist uns bewusst. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass es den Anforderungen an modernes, vielfältig nachhaltiges und zukunftsorientiertes Wohnen gerecht wird.
So möchten wir in der Maitz ein Zuhause der Zukunft errichten – für uns und für viele weitere Generationen in unserem lebens- und liebenswerten Heimatort!
 
Text und Bild: Projektgruppe „geMaitzam wohnen“

Liebe Interessentinnen und Interessenten des Konzeptvergabeverfahrens,
 
wir haben die eingegangenen Bewerbungen geprüft und bedanken uns für die Teilnahme. Der Vergabebeschluss ist auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Marktgemeinderates am 07.12.2021.
 
Anschließend folgt die Reservierungsphase. Die ausgewählte Gruppe wird in dieser Zeit die Konzeptbausteine in einem gemeinsamen Prozess mit der Marktgemeinde weiterentwickeln.
Liebe Bewerberinnen und Bewerber des Konzeptvergabeverfahrens,

leider ist uns bei der Bearbeitung der Ausschreibungsunterlagen ein Fehler bei der Berechnung des Erbbauzinses unterlaufen. Die Ausschreibungsunterlagen und der Bewerbungsbogen wurden daraufhin überarbeitet und stehen hier zur Verfügung. Die Bewerbungsfrist wird bis zum 15.10.2021 verlängert.

Hier stehen Ihnen die Ausschreibungsunterlagen und alle Anlagen zum Download zur Verfügung.
 
Wir freuen uns auf zahlreiche Beiträge!
Am 15.07.2021 fand unser Rückfragenkolloquium zu den Vergabeunterlagen statt. Alle diskutierten Fragen finden Sie in der Zusammenfassung der Veranstaltung.

Zusammenfassung der Veranstaltung

Liebe Interessentinnen und Interessenten des Konzeptvergabeverfahrens,

die Bewerbungsunterlagen für die Konzeptvergabe in der Maitz sind online. Hier stehen Ihnen die Ausschreibungsunterlagen und alle Anlagen zum Download zur Verfügung.

Die Bewerbungsphase ist somit eröffnet.

Wir freuen uns auf zahlreiche Beiträge!
Liebe Interessentinnen und Interessenten des Konzeptvergabeverfahrens,
 
an dieser Stelle finden Sie einen kurzen Zwischenstand zum aktuellen Verfahren:
 
Wir haben intensiv an der finalen Ausgestaltung der Vergabeunterlagen für das Konzeptvergabeverfahren gearbeitet. Nach Vorliegen der Grundstücksbewertung wurden nicht vorgesehene Rechtsberatungen zum Thema EU-Beihilferecht und zum kommunalen Haushaltsrecht notwendig, welche etwas Zeit in Anspruch nahmen. Die Rechtsberatungen sind abgeschlossen und die Ergebnisse in die Vergabeunterlagen eingearbeitet, sodass im Marktgemeinderat am 15.06.2021 der aktuelle Stand öffentlich vorgestellt wird. Die aktuelle Terminschiene sieht - unter Vorbehalt des Beschlusses des Marktgemeinderates – folgende Termine vor:
  • Voraussichtlich 25.06.2021: Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen
  • Voraussichtlich 05.07.2021: Abgabefrist für Rückfragen zu den Ausschreibungsunterlagen
  • Voraussichtlich 15.07.2021: Rückfragenkolloquium, voraussichtlich 18 Uhr; der Link wird rechtzeitig veröffentlicht
  • Voraussichtlich 01.10.2021: Ende der Bewerbungsfrist
Gemeinschaftliche planen, bauen, wohnen – Vorstellung der kommunalen Grundstücke in der Maitz

Die Marktgemeinde Holzkirchen hat es sich zum Ziel gesetzt, gemeinschaftliche Wohnformen zu fördern und damit dem Mehrwert, den Wohnprojekte für ihre Nachbarschaft und den ganzen Ort generieren, Rechnung zu tragen.

Die beiden Grundstücke in der Maitz sollen daher in einem Konzeptverfahren explizit für genossenschaftliche Projekte oder Baugemeinschaften ausgeschrieben werden. Im Rahmen einer Begehung der Grundstücke stellte die Marktgemeinde das Bauareal vor. Die Begehung bot für die rund 30 Teilnehmer die Möglichkeit zur Vernetzung und Austausch. Bestehende Gruppen hatten die Gelegenheit, Ihre Initiative vorzustellen und einzelne Personen konnten zu Gleichgesinnten Kontakt knüpfen.

Bereits bestehende Gruppen, die sich für eine Bewerbung auf die Grundstücke interessieren und offen sind für weitere Mitglieder, können sich genauso wie interessierte Bürgerinnen und Bürger, die noch auf der Suche nach einer Initiative sind,  auf der Online-Plattform "Wohnprojekte Portal" vernetzen. 

Mehr als nur Wohnen – gemeinschaftlich ein Haus planen, bauen und bewohnen


Am Mittwoch, 30.09.2020 fand um 18:00 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung zum gemeinschaftsorientierten Bauen und der Grundstücksvergabe in der Maitz statt.

Hier können Sie die gezeigte Präsentation herunterladen.


Die Marktgemeinde Holzkirchen stellte in diesem Rahmen ihre Planungen für die beiden Grundstücke vor. stattbau münchen, die Holzkirchen bei der Entwicklung des Vergabeverfahrens berät, stellte die Grundzüge gemeinschaftsorientierten Bauens vor und erläutert die Prinzipien, mögliche Rechtsformen sowie die notwendigen Schritte bei der Umsetzung einer gemeinsamen Initiative. Im Anschluss wurde ein Überblick über das Vergabeverfahren und den Auswahlmodus gegeben.
Sie möchten mehr als nur Wohnen? Sie möchten gemeinsam mit Gleichgesinnten und Ihren (zukünftigen) Nachbarn ein Haus planen, bauen und gemeinsam bewohnen?
In Holzkirchen haben Sie als Bürgerinnen und Bürger erstmals die Gelegenheit, sich als Baugemeinschaft oder Genossenschaft mit einem Konzept auf zwei gemeindliche Grundstücke in der Maitz zu bewerben.
Lageplan_Konzeptvergabe_Maitz
Die Lage der Grundstücke: Am nordwestlichen Ortsrand von Holzkirchen, an der B13 Richtung Otterfing/ Sauerlach. Zum Vergrößern auf das Bild klicken. (Copyright der Grafik: Markt Holzkirchen)

Die Marktgemeinde möchte bei diesem Projekt gemeinschaftliche Wohnformen fördern. „Die Bewerber haben hier die Möglichkeit, im Rahmen der Zielsetzungen der Gemeinde eigene Ideen und Vorstellungen einzubringen. Die Konzeptvergabe bietet daher großes Potenzial für sehr innovative und gemeinschaftsorientierte Wohnprojekte, die im Sinne der städtebaulichen Entwicklung Holzkirchens zu fördern sind.“, sagt Marktbaumeister Florens Hintler.

„Ich bin gespannt, wie die Holzkirchner diese Art der Grundstücksvergabe annehmen“, sagt Bürgermeister Christoph Schmid. „Mit einem Konzeptvergabeverfahren gehen wir neue Wege. Das birgt natürlich auch ein gewisses Risiko. Sollte sich kein geeignetes Konzept finden, könnte es auch sein, dass wir auf die altbekannten Formen zurückgreifen müssen.“

Daher haben sich die Gemeindeverwaltung und der Holzkirchner Marktgemeinderat professionelle Unterstützung geholt. Die stattbau münchen GmbH, die sich auf partizipative Wohnprojekte spezialisiert haben, begleitet das Projekt.
Im Sommer 2019 wurde im Marktgemeinderat der Beschluss gefasst, die beiden gemeindlichen Grundstücksflächen in der Maitz für Baugemeinschaften und Baugenossenschaften in Erbpacht im Konzeptverfahren mit Festpreis zu vergeben.

In der Sitzung am 14. Juli 2020 wurden die nächsten Weichen gestellt: Das Gremium beschloss die Zielsetzungen und Mindestanforderungen für die Bewerber sowie den Auswahlmodus und den Verfahrensablauf.
Dabei wird der Maßstab für die Bewerber hoch angesetzt. Ein wertiges Bauprojekt zum Wohlfühlen in einem attraktiven Baugebiet soll entstehen, das aber auch mit seinem gemeinschaftlichen Konzept in die Nachbarschaft ausstrahlt und Impulse für ein lebendiges Miteinander schafft.

Auf die folgenden Zielsetzungen müssen die Bewerber Antworten in ihrem Konzept geben:
1.    Sparsamer Flächenverbrauch & leistbares Wohnen
2.    Bewohnerschaft
3.    Ökologisches Bauen
4.    Angebote für die Nachbarschaft
5.    Wohnkonzepte
6.    Konzeptnachhaltigkeit

Bei der Auswahl setzt die Kommune auf qualitative Kriterien und bewertet das Gesamtkonzept des Bewerbers. Ein Vergabegremium wählt anhand der beiden Kriterien Beitrag zum Gemeinwohl und Realisierbarkeit das beste Konzept aus.
Vor dem tatsächlichem Vertragsschluss wird es eine Reservierungsphase geben. Diese beträgt voraussichtlich etwa 12 bis 18 Monate bis zur Baueingabe und Unterzeichnung des Pachtvertrages.

Die Termine der Ausschreibung werden rechtzeitig über die örtliche Presse sowie auf dieser Webseite veröffentlicht.
Als bestehende Gruppe oder Initiative können Sie sich in der Wohnprojektbörse eintragen und nach Mitstreitern suchen. Aber auch für Einzelpersonen ist das Wohnprojektportal geeignet. Sie können sich auf die Suche nach bestehenden Gemeinschaften machen, um sich anzuschließen. Dazu kann die Suche nach PLZ und Ort eingegrenzt werden.
https://www.wohnprojekte-portal.de/projektsuche

Was bedeutet „Gemeinschaftlich Bauen“ und wie funktioniert es?


In gemeinschaftlichen Wohnprojekten schließen sich Menschen zusammen. Sie verbinden ähnliche Vorstellungen vom Wohnen und Leben, möchten selbstorganisiert und selbstbestimmt wohnen. Wohnprojekte agieren in der Regel familienfreundlich und generationsübergreifend, mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Aber auch Barrierefreiheit und ökologisches Bauen sind Themen, die bei den Projekten realisiert werden können. In den lebendigen Hausgemeinschaften herrscht eine Sharing-Kultur.

Die gängigsten Rechtsformen eines Wohnprojektes sind Genossenschaften (eG) und Baugemeinschaften im Einzeleigentum (GbR/WEG).

Auf der Homepage der mitbauzentrale münchen erhalten Sie ausführliche Informationen. https://www.mitbauzentrale-muenchen.de/home.html

Was genau bedeutet „Konzeptvergabe“?


Für die Vergabe des Grundstücks ist anstelle des Preisgebots das beste Konzept entscheidend – vergleichbar einem Architekturwettbewerb: beste Architektur für einen bestimmten Ort. Die Qualität des eingereichten Konzepts steht im Vordergrund der Vergabeentscheidung. Die Vergabe erfolgt zum Festpreis zu einem verbindlich ermittelten Verkehrswert bzw. beim Holzkirchner Modell in der Maitz zu einem festen Erbpachtzins. Der Verzicht auf Höchstgebote unterstützt die Dämpfung der Grundstückspreisentwicklung.

Statt einer wirtschaftlichen Rendite wird eine soziale Rendite angestrebt. So soll durch die eingebrachten Konzepte der Bewerberinnen und Bewerber ein Mehrwert für die Gesellschaft und den Ort geschaffen werden.

Wie gründet man ein Wohnprojekt und wie finanziert man es?


Nützliche Informationen zu vielfältigen Aspekten von Wohnprojekten – von der Gründung bis zum Wohnen – finden Sie unter anderem auf folgenden Seiten:

Was ist eine Baugemeinschaft?


Eine Baugemeinschaft im Einzeleigentum und eine Baugenossenschaft sind die häufigsten Rechtsformen für Wohnprojekte.

In Baugemeinschaften (auch Baugruppe oder Bauherrengemeinschaft) finden sich Menschen zusammen, die gemeinsam – ohne Bauträger – selbstgenutztes Wohneigentum errichten möchten. In der Regel schließen sich Bauherren hierfür zu einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) zusammen, die später in eine WEG übergeht. Neben der individuellen Planung der eigenen Wohnung oder des Hauses, können beim gemeinschaftlichen Bauen Kosten gespart und Synergien genutzt werden, sowie innovative bauliche und nachbarschaftliche Konzepte umgesetzt werden. 

Für die beiden Grundstücke an der Maitz ist geplant, dass beide Grundstücke zusammen als ein Projekt an eine Baugemeinschaft bzw. -genossenschaft  vergeben werden.

Was ist eine Genossenschaft?


Eine Baugemeinschaft im Einzeleigentum und eine Baugenossenschaft sind die häufigsten Rechtsformen für Wohnprojekte.
In einer Genossenschaft schließen sich Menschen zusammen, die Gemeinschaftseigentum, meist im Geschosswohnungsbau, realisieren wollen. In der Regel sind Gemeinschaftsräume und Gästezimmer integraler Bestandteil des Konzepts. Genossenschaftsmitglieder finanzieren den Bau ihres Hauses gemeinsam. Den Genossenschaftsmitgliedern werden Wohnungen zur lebenslangen Nutzung überlassen.

Die Baugenossenschaft schließt sich zum Zweck des Baus eines gemeinsamen Hauses zusammen. Genossenschaften arbeiten nach dem Demokratieprinzip: Jedes Mitglied hat eine Stimme; die Organisation und Arbeitsweise sind im Genossenschaftsgesetz geregelt.

Wer kann sich für das Holzkirchner Projekt bewerben?


Bewerben können sich hierauf sowohl bestehende Genossenschaften wie auch neugegründete Wohnprojekte. Die neugegründeten Wohnprojekte können entweder Baugemeinschaften oder Genossenschaftsprojekte sein. Als dritte Möglichkeit gibt es die Kooperation einer örtlichen Initiative mit einer bereits bestehenden Genossenschaft.

Die Marktgemeinde Holzkirchen begrüßt es sehr, wenn sich Holzkirchner Bürgerinnen und Bürger engagieren und sich mit ihren Vorstellungen von Wohnen aktiv einbringen. Das kann als eigene Wohninitiative oder in Kooperation mit bestehenden Genossenschaften geschehen.

Wo finde ich Details zur Ausschreibung für die Grundstücke in der Maitz?


Sobald die Unterlagen für die Ausschreibung vorliegen, können Sie diese hier abrufen.
Derzeit können Sie die Mindestanforderungen und Zielsetzungen die der Marktgemeinderat beschlossen hat, hier abrufen.

Was kann man auf den Grundstücken bauen und wie bewerbe ich mich?


Für das Gebiet existiert bereits der Bebauungsplan Nr. 138 „Inselkam-Maitz“ vom 28.01.2016. Dieser ist über das Landratsamt Miesbach online abrufbar: https://www.vianovis.net/lkr-miesbach/#ll=47.877497,11.704156&z=14&m=osm&cat=20680

Genauere Angaben zu den Baufeldern des Projekts und zum weiteren zeitlichen Ablauf folgen. Wir informieren Sie zeitnah darüber an dieser Stelle. Auch die Vorgehensweise für eine Bewerbung wird hier in Kürze bekannt gegeben.

Die Sitzungsniederschrift aus der Marktgemeinderatssitzung vom 14.07.2020 finden Sie hier.

Welche Mindestanforderungen hat die Kommune an das Konzept?


Durch das Festlegen von Mindestanforderungen kann sich die Kommune Mindeststandards sichern, die in jedem Fall einzuhalten sind. Es wird angestrebt, die Mindestanforderungen möglichst gering zu halten, um den Projekten die größtmögliche Gestaltungsfreiheit zu geben.

Folgende Mindestanforderungen sind denkbar und müssen in der weiteren Ausarbeitung konkretisiert werden (Baustein B):
Rechtsform
Bewerben können sich Baugenossenschaften und Baugemeinschaften. Genossenschaften müssen als Grundvoraussetzung in das Genossenschaftsregister eingetragen sein. Bei in Gründung befindlichen örtlichen Initiativen muss zumindest das positive Ergebnis des Prüfverbandes vorliegen. Baugemeinschaften müssen eine GbR geschlossen haben und den Vertrag vorlegen.
Mobilitätskonzept
Die Marktgemeinde Holzkirchen strebt eine Verkehrsentlastung durch die Förderung alternativer Mobilität an. Von einem gemeinschaftsorientierten Wohnprojekt In der Maitz erwartet sich die Gemeinde wertvolle Impulse diesbezüglich. Die Kommune kann sich eine Reduktion auf einen Stellplatz pro Wohneinheit vorstellen. Die Erstellung eines Mobilitätskonzeptes wird als verpflichtend vorausgesetzt.
Fernwärmeanschluss
Es besteht die Verpflichtung zum Anschluss an das Fernwärmenetz der Holzkirchner Gemeindewerke.
Einschätzung der Marktgemeinde Holzkirchen:

Das Gebiet Inselkam-Maitz liegt im Bereich von lehmig überlagerten Rißmoränensedimenten. Bei den Moränenablagerungen handelt es sich im Allgemeinen um Böden, die sich aus allen Kornfraktionen vom Tonkorn bis hin zum Block zusammensetzen, wobei innerhalb der Moräne sowohl geschichtete als auch chaotisch gelagerte Bereiche vorkommen können. Die Moränenböden lagern alt- und mittelpleistozänen Deckenschottern auf, die in unterschiedlichem Ausmaß zu Konglomeraten (Nagelfluh) verfestigt sein können.

Der Markt Holzkirchen geht aufgrund von Erfahrungen mit Bauvorhaben im Umgriff des Neubaugebiets Inselkam-Maitz für diesen Bereich von folgendem Schichtenaufbau aus:
  • Ab Geländeoberkante: Oberboden, Schichtstärke ca. 0,1 m bis 0,2 m.
  • Ab Unterkante Oberboden: Schluff, sandig, kiesig, Schichtstärke ca. 2 m bis 6 m, überwiegend weiche Konsistenz, sehr frostempfindlich (F 3). Die Wasserdurchlässigkeit der Schluffe ist sehr gering und kann im Allgemeinen mit kf = 1 * 10-7 m/s abgeschätzt werden.
  • Ab Unterkante Schluff: Kies, sandig, schluffig bis stark schluffig, Schichtstärke mehrere (Zehner-)Meter, überwiegend mindestens mitteldicht, gering bis mittel frostempfindlich (F 2). Aufgrund des überwiegend hohen Feinkornanteils wird der Durchlässigkeitsbeiwert kf in den Kiesen im Allgemeinen mit 1*10-5 m/s abgeschätzt. Die Kiese können bereichsweise verbacken und zu Konglomeraten (Nagelfluh) verfestigt sein.

Der zusammenhängende Grundwasserspiegel liegt im Gemeindegebiet Holzkirchen mehrere Zehnermeter tief, das Auftreten von Schichtwasser ist in jeder Tiefenlage auf undurchlässigen Schichten möglich.

Da die geologische Situation (Schichten / Schichtstärken, Tragfähigkeit, Durchlässigkeit) im Gemeindegebiet Holzkirchen erfahrungsgemäß kleinräumig stark variiert sind die gemachten Angaben in jedem Fall durch Baugrunduntersuchungen vor Ort zu überprüfen!


Frau
Jessica Schröder
Ortsplanung