Sportentwicklungsplan

Mit dem Sportentwicklungsplan soll der Sport im Ort gemeinsam mit den Vereinen aktiv zukunftsträchtig weiterentwickelt werden. Untenstehend finden Sie eine Übersicht zum Projekt.

Viele Kommunen stehen hinsichtlich ihrer Sportstätten in einem Spannungsfeld zwischen Finanzengpässen, Sanierungsstau und Ähnlichem auf der einen Seite und den qualitativen und quantitativen Erwartungen der Sporttreibenden und Vereine auf der anderen Seite. Diese Ausgangslage hat auch das Ortsentwicklungskonzept der Marktgemeinde Holzkirchen aufgegriffen und sich mit dem Thema Sportstätten auseinandergesetzt. Um bei diesem Thema voranzukommen, fand kurz vor der Sommerpause 2018 ein erstes Austauschtreffen mit den örtlichen Sportvereinen statt. Nun wurde der Runde Tisch Sportstätten ins Leben gerufen und die ersten gemeinsamen Schritte durch die Vereine, die Fraktionen und die Gemeinde erarbeitet.

Moderiert wurde die Gründungsversammlung im Rathaus am 25. September 2018 vom gemeindlichen Sportbeauftragten Jörg Wedekind. Insgesamt neun Vereine aus den Bereichen Schwimm- und Radsport, Turnen, Eissport und Fußball folgten der Einladung, am Runden Tisch Sportstätten mitzuwirken. Es wurde vereinbart, dass der Runde Tisch zukünftig als ein beratendes, nicht-öffentliches Gremium tätig wird. Getagt wird rund vier Mal im Jahr. Wie bei einem Runden Tisch üblich, können Empfehlungen an den Marktgemeinderat ausgesprochen werden.
 
„Wir betrachten Sport als Teil der Ortsplanung, das heißt welches Sportangebot soll an welchem Standort in den Ort integriert werden?“, formuliert Bürgermeister Olaf von Löwis die Aufgaben und Ziele des Runden Tisches. Dabei sollen alle Aspekte und Möglichkeiten, unter Berücksichtigung des Flächen-, Ressourcen- und Investitionsbedarfs, transparent geprüft werden.
„Aber alles auf einmal geht nicht, so ehrlich müssen wir sein“, schränkte der Bürgermeister mit dem Hinweis auf die Pflichtaufgaben einer Kommune wie beispielsweise den Bau von Kindertagesstätten und Schulen und auf den vordringlichen Wohnungsbau ein. Bei den weiteren Überlegungen zu den Sportstätten müssen der Unterhalt aber auch der Flächenverbrauch neuer Sportanlagen berücksichtigt werden. „Mit der Gründung des Runden Tisches zeigen wir, dass wir Verantwortung für den Sport im Ort übernehmen wollen“, äußerte sich der Bürgermeister.
 
Das Ortsentwicklungskonzept weist auf die besonderen Probleme beim Fußball an der Haidstraße und der Eissportanlage hin. Daher wird diesen beiden Themen eine besondere Bedeutung zukommen.
Der „Runde Tisch Sportstätten“ wird von den Vereinen sehr begrüßt und als Chance für eine positive Entwicklung des Sports in der Gemeinde betrachtet.
 
Als erstes wichtiges Ergebnis beschloss der Runde Tisch einstimmig, dem Gemeinderat vorzuschlagen, einen Sportentwicklungsplan zu erstellen. Ein solches Gesamtkonzept hat eine Machbarkeitsstudie zum Ziel. Dabei soll insbesondere auch auf mögliche Synergien, gegebenenfalls auch mit benachbarten Orten eingegangen werden. Möglichst bis Ende 2019 sollen die ersten Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden, wünschen sich die Teilnehmer des Runden Tisches.
Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur, beim Sportverhalten, im Bildungssystem oder bei den öffentlichen Haushalten – die Herausforderungen für die kommunale Sportentwicklung sind vielfältig. Um die Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung bestmöglich gestalten und bedarfsgerecht planen zu können, ist die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes Voraussetzung. Deshalb hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 23.10.2018 beschlossen, dass im ersten Schritt eine sogenannte Markterkundung stattfindet. Er folgt damit der Empfehlung des Runden Tisches Sportstätten, der im September gegründet wurde.

Eine Markterkundung ist die Vorstufe für die Erstellung eines Sportentwicklungsplans. Sie umfasst eine Bestandsaufnahme der derzeitigen Situation, das heißt, es werden Informationen eingeholt, der Markt beobachtet, Fachbüros identifiziert, Gespräche geführt und Marktberichte analysiert. Daraus kann dann abgeleitet werden, welche Kosten für die Erstellung des Sportentwicklungsplanes für den Haushalt 2019 berücksichtigt werden müssen. „Wir wollen zuverlässig umsetzen, was wir dem Runden Tisch Sportstätten versprochen haben“, betonte Bürgermeister Olaf von Löwis in der Gemeinderatssitzung. „Dabei gilt es, den Sport im Ort gemeinsam mit den Vereinen aktiv zukunftsträchtig zu entwickeln.“

Die Verwaltung führt nun Gespräche mit verschiedenen Fachbüros und wird von ihnen Angebote und Kostenvoranschläge für die Anfertigung des Sportentwicklungsplanes einholen. Parallel dazu wird sich der Runde Tisch mit konkreten Zielen an den Sportentwicklungsplan befassen. Er wird auch in die Entscheidung involviert, welche Fachbüros in die engere Auswahl kommen. Im Anschluss gibt der Runde Tisch eine Empfehlung an den Marktgemeinderat ab, dem dies als Entscheidungsgrundlage für die nächsten Schritte dient. Bis Ende 2019 sollen erste Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden.
  • Institut stellt Zeitplan für Sportentwicklungsplan vor
  • Repräsentative Befragung von Bürgern, Vereinen, Schulen und Kindergärten im Frühjahr 2020
  • Handlungsempfehlungen für Herbst 2020 erwartet
 2020 wird der Holzkirchner Sportentwicklungsplan konkret: Am Mittwochabend stellte das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) den groben Zeitplan beim „Runden Tisch Sportstätten“ vor.
 
Mit dem Institut holt sich der Markt Holzkirchen ausgewiesene Experten für das Thema „Sport in Städten und Gemeinen“ an Bord. Mit der Erfahrung aus mehr als 400 Projekten haben die Stuttgarter Sportwissenschaftler ein Vorgehen entwickelt, das Bewegung und Sport in Holzkirchen neu betrachtet und bewertet.

Ziel: Bestand und Bedürfnisse abgleichen

Ziel ist es, das bestehende Angebot zu prüfen und herauszufinden: Reichen die Turn- und Sporthallen, Bäder und andere Sportanlagen für das aktuelle Angebot der Vereine aus? Werden die vorhandenen Räume optimal ausgelastet? Welche Wünsche haben die Bürger des Marktes Holzkirchen, wenn es um Bewegung und Sport geht?

Bewegung und Sport ganzheitlich betrachten

„Sportentwicklung ist mehr als die Planung von Sportstätten“, sagt Dr. Stefan Eckl, Geschäftsführer des IKPS. „Neben der Frage nach den Räumen betrachten wir auch, welche Sportarten es überhaupt gibt – vom Einradtraining bis zum klassischen Breitensport. Wir sehen uns an, welche Unterstützung Vereine brauchen, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein. Und wir erfassen die Bewegungsräume, die es sonst noch gibt, zum Beispiel Laufstrecken, Fitnessparcours oder Spielplätze.“


Sportentwicklung in drei Schritten

Bis zum Jahresende 2020 wird festgestellt, wie viele Sport- und Bewegungsangebote sowie -räume es gibt und wie sich die Bevölkerungs- und Schülerzahlen entwickeln. Nach diesen Bestandsaufnahmen fragen Gemeinde und IKPS im zweiten Schritt ab, welche Wünsche und Bedürfnisse die Holzkirchner Bürger, Sportvereine, Schulen und Kindertageseinrichtungen haben. Dazu verschickt die Gemeinde eine repräsentative Umfrage an mehr als 4 000 Teilnehmer im Alter von zehn bis 80 Jahren.


Workshop für alle Bürger

Mit den Erkenntnissen der Umfrage findet im dritten Schritt im Sommer des kommenden Jahres ein Bürgerworkshop statt, zu dem alle Holzkirchner eingeladen sind. Im Oktober/November 2020 – so die Planung des IKPS – können die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans präsentiert werden.

Sportbeauftragter: „Alle dürfen sich einbringen“

„Der strukturierte Ablauf ist eine gute Grundlage, um wirklich alle Fakten und Bedürfnisse zu erfassen und Sport in Holzkirchen nachhaltig zu gestalten“, sagt der ehrenamtliche Sportbeauftragte Jörg Wedekind. „Der vorgestellte Zeitplan zeigt, dass das Thema zügig angegangen wird. Umso wichtiger ist es, das sich alle Holzkirchner aktiv in den Prozess einbringen.“
Individuell oder im Verein? Fußball oder Wrestling? Welchen Sport treiben die Holzkirchner Bürgerinnen und Bürger? Und welches zusätzliche Angebot braucht es, um die Attraktivität des Sportangebotes in der Gemeinde noch zu steigern? Antworten darauf soll eine Befragung von rund 4 000 Personen ab zehn Jahren zum Sportentwicklungsplan geben.
 
In den kommenden Tagen erhalten zufällig ausgewählte Personen von der Gemeindeverwaltung ein Anschreiben mit einem Zugangscode. Darin werden sie gebeten, an einer repräsentativen Online-Befragung zum Thema „Sport in Holzkirchen“ teilzunehmen.

Die Antworten sollen Aufschluss über die Sportorte und die Organisation geben, das vorhandene Angebot und die Räumlichkeiten beurteilen sowie herausfinden, wie das Sport- und Bewegungsangebot verbessert werden kann.
Für wenig Internetaffine wird es auch einen schriftlichen Fragebogen geben.
Schulen, Kindertagesstätten und Sportvereine haben bereits Fragebögen erhalten, um ihre sportlichen Wünsche und Vorstellungen ebenfalls zu äußern.

In den Osterferien werden die Antworten ausgewertet. Erste Zwischenergebnisse werden Ende Mai in einem öffentlichen Bürgerworkshop vorgestellt. Dabei wird auch über die Entwicklung erster sportpolitischer Ziele diskutiert.

Die Ergebnisse sind für die Entwicklung des Sportes von besonderer Bedeutung. Ein herzliches Dankeschön bereits an dieser Stelle!
Anfang 2020 hat der Markt Holzkirchen eine Befragung seiner Bürgerschaft; Sportvereine, Schulen und Kindertageseinrichtungen zu ihren Wünschen und Bedürfnissen zum Sportangebot durchgeführt.

Für die Befragung verschickte die Marktgemeinde eine repräsentative Umfrage an mehr als 4 000 Teilnehmer im Alter von zehn bis 80 Jahren. Die sehr gute Rücklaufquote von 30 Prozent zeigt bereits, wie wichtig das Thema Sport und Sportaktivitäten den Holzkirchnern ist. Der Markt Holzkirchen dankt allen Bürgerinnen und Bürgern herzlich für ihre Teilnahme an der Befragung!
 
Die detaillierten Ergebnisse der Befragung wurden am 27.05.2020 in einer Online-Präsentation öffentlich vorgestellt. Die Präsentation übernahm Dr. Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS).
Diese digitale Form der Gremien- und Bürgerinformation fand guten Anklang. Rund 80 Teilnehmer schalteten sich über die Meeting-Plattform "Zoom" zu. Fragen konnten per Chatfunktion an IKPS und die Marktgemeinde gestellt werden.

Die Präsentation mit den wichtigsten Ergebnissen der Bestands- und Bedarfsanalyse ist hier zum Download verfügbar.
                                                                                                                           
Das Thema Bewegung und Sport hat mehr zu bieten als die Planung von Sportstätten. Umso wichtiger ist es, allen Holzkirchnern die Möglichkeit zu geben, sich mit Wünschen einzubringen. Unter Berücksichtigung der Entwicklungen zur Corona-Pandemie wird ein Planungsworkshop im Sommer mit dem IKPS in Holzkirchen stattfinden.