Aktuelles vom integrierten Mobilitätskonzept

Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Der AGFK Bayern e.V. zu Besuch in Holzkirchen


Auf den ersten Blick haben der Filmklassiker Casablanca und Radfahren nur wenig gemeinsam. Bei näherer Betrachtung fällt aber auf: das Zitat „Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“ trifft im Fall des Besuches der AGFK Bayern e.V. in Holzkirchen absolut zu. Nach der ersten Vorbefahrung durch die Bewertungskommission wird die Marktgemeinde als vorläufigen Mitglied der AGFK empfohlen.


Es wurde nicht nur informiert und debattiert, es wurde auch geradelt. Beim Besuch der Bewertungskommission der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern, kurz AGFK, am 4. Juli im Holzkirchner Rathaus stand das Thema Radfahren auf der Tagesordnung. Auf Antrag des Runden Tisches Rad wurde kürzlich die Mitgliedschaft im AGFK Bayern im Orts- und Verkehrsausschuss behandelt. Voraussetzung für eine dauerhafte Mitgliedschaft ist die Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“. Der Preis wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr nur auf Vorschlag des AGFK Bayern Vorstands verliehen. Diese Auszeichnung muss man sich allerdings erst verdienen.

Im ersten Schritt wurde daher die Fahrradfreundlichkeit in Holzkirchen bei einer Vorbefahrung genauer betrachtet. Fast fünf Kilometer durch Holzkirchen, dazwischen immer wieder Stopps an diversen Straßenführungen, Markierungen und Baustellen; über zwei Stunden begutachteten die Experten die Situation vor Ort und stellen der Gemeinde Holzkirchen ein passables Zwischenzeugnis aus.

Vorbereisung der AGFK am 04.07.2018. Credit: Markt Holzkirchen
Die Fahrradfreundlichkeit Holzkirchens live testen. Hartmut Romanski, gemeindlicher Fahrradbeauftragter mit Bürgermeister Olaf von Löwis und Geschäftsführerin der AGFK Sarah Guttenberger bei der Vorbereisung. © Markt Holzkirchen

Als sehr positiv hob die Kommission die Funktion des gemeindlichen Radfahrbeauftragten, das Angebot von E-Bikes, die Radservicestationen, die Unterstellmöglichkeiten am Bahnhof mit über 500 Stellplätzen für Räder, die diversen Angebote für Radler wie beispielsweise die Neubürgertour und die transparente Kommunikation in der Öffentlichkeit hervor. Eine gute Grundlange für die weitere Planung sei auch der Austausch mit Gemeinden über den Landkreis hinweg und das integrierte Orts- und Mobilitätskonzept der Marktgemeinde, so das Resümee der AGFK.

Vorbereisung der AGFK am 04.07.2018. Credit: Markt HolzkirchenVorbereisung der AGFK am 04.07.2018. Credit: Markt Holzkirchen
Die Bewertungskommission in Begleitung des Bürgermeisters, der Verwaltung, Vertretern des Runden Tisches Rad und der Polizei. © Markt Holzkirchen

Bis zur Verleihung der dauerhaften Mitgliedschaft in vier Jahren gilt es aber noch weitere Hausaufgaben zu machen. Als Handlungsempfehlung sprach der AGFK dem Markt Holzkirchen aus, die Unfallschwerpunkte im Ort noch eingehender zu prüfen, am Baustellenmanagement zu arbeiten und die Radwegeführung zu optimieren. Das Budget soll in Zukunft genauer geprüft werden. In den letzten fünf Jahren stellte die Gemeinde im Durchschnitt rund 22.000 Euro für die Radverkehrsförderung jährlich bereit, die Investitionen für Baumaßnahmen nicht eingerechnet. Angeraten wurde auch den Modal-Split, also den Anteil der Verkehrsträger, auf Basis der Vorarbeit vom Büro Kaulen zum integrierten Orts- und Mobilitätskonzept eingehender zu betrachten und daraus messbare Zielvereinbarungen herauszuarbeiten.

Fazit der Vorbefahrung: Die Kommission wird eine Empfehlung an den Vorstand der AGFK Bayern aussprechen, im Oktober erfolgt die Ergebnisbekanntgabe. Somit kann sich die Marktgemeinde zukünftig in die Mitgliederliste der AGFK einreihen, um den Radverkehr in Holzkirchen noch zielführender voranzutreiben. „Uns ist bewusst, dass das Thema Radverkehrsförderung ein laufender Prozess ist. Ein Prozess, an dem wir in Zukunft noch intensiver arbeiten wollen. Wir freuen uns über die Unterstützung der AGFK und den Schulterschluss zu den anderen Mitgliedern. Das klingt für mich nach dem Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“ so Bürgermeister Olaf von Löwis.
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